Therapieklettern

Therapieklettern ist eine erlebnisorientierte psychotherapeutische Intervention. TherapeutIn und KlientIn bearbeiten dabei einen konkreten Auftrag an der Kletterwand. Beim Klettern zeigen sich Themen, wie beispielsweise Angst, Vertrauen, Grenzen, Beziehung, und weitere mehr. Durch die körperliche Aktivierung findet die Klientin/der Klient einen erweiterten Zugang zum eigenen Erleben. Damit wird therapeutisch gearbeitet. Reflektieren, handeln, ausprobieren, Strategien überprüfen, spielend Neues ausprobieren – das sind therapeutische Herangehensweisen. Die Klientin/der Klient wird in ihren/seinen Kräften gestärkt. Es geht um die Förderung von Selbstverantwortung, das Erleben von korrigierenden Erfahrungen, aber auch um die Akzeptanz von Grenzen. 

Für wen ist Therapieklettern geeignet?

Therapieklettern eignet sich für Menschen, die sich psychotherapeutisch mit einem Thema auseinandersetzen möchten. Im Einzelsetting steht das persönliche Thema im Vordergrund, im Gruppensetting werden Einzel- sowie Gruppenziele in den Fokus genommen.

Kinder

Kinder erleben den Aufbau von (Selbst-)vertrauen und das Erfüllen von Grundbedürfnissen wie Bindung und Sicherheit. Der Fokus liegt beim spielerischen Tun. Sie profitieren von der Entwicklung koordinativer Fähigkeiten.

Jugendliche

Jugendliche können ihrem Autonomiebedürfnis nachgehen. Selbstverantwortliches Handeln und die Vermittlung von eigenständigen Problemlösungskompetenzen stehen im Vordergrund.

Erwachsene

Bei Erwachsenen steht das Erleben des Moments und die dafür notwendige Fokussierung im Zentrum. Die Konfrontation mit Verhaltensmustern und die Erarbeitung von gesundheitsförderlichen Strategien können praktisch umgesetzt werden.

Klettern und dein Flow

Du spürst deinen Atem. Von den Zehenspitzen bis in die Finger nimmst du deinen Körper wahr. Die Augen suchen den nächsten Griff an der Wand. Dein Atem geht schneller. Jetzt fixierst du den Griff. Aufgepasst! Du ziehst und greifst nach ihm. Geschafft. Wieder weiter hoch. Du bist voll da, hellwach, hoch konzentriert. Es fliesst von selbst.

Mit Flow wird in der Psychologie ein mentaler Zustand bezeichnet, in dem man sich völlig vertieft einer Sache hingibt. Flow entsteht in der Spannung zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) und wird als beglückend erlebt. Klettern bietet eine hervorragende Möglichkeit, in diesen Zustand zu gelangen.

Bei welchen Störungen kann Therapieklettern helfen? 

Therapieklettern kann bei den meisten psychischen Störungen eine sinnvolle und wirksame Intervention sein. Beim Klettern kommen unmittelbar persönliche Themen zum Vorschein: "Ich habe Angst", "Ich stosse an meine Grenzen und mache trotzdem weiter", "Ich habe Mühe, anderen zu vertrauen". Im geschützten therapeutischen Rahmen können hinderliche Verhaltensweisen reflektiert und modifiziert werden.

Phobien und Angststörungen

Vertrauen in die Fähigkeit erlangen, Angst machende Situationen selber lösen zu können.

Depression und Burn Out

Selbstwirksamkeit erleben und einen angenehmen Aktivitätszustand erreichen. Durch Präsenz im Moment Gedankenkreisen unterbrechen.

Psychosomatische Störungen

Dem Körper wieder vertrauen, körperliche Betätigung wieder als angenehm wahrnehmen.

Posttraumatische Störungen

In einem abesicherten, aber durchaus risikobehafteten Rahmen wieder Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeitsgefühle und Situationskontrolle aufbauen und stärken.

ADHS

Die Emotionsregulation, Impulskontrolle und Stabilisierung des Selbstwerts verbessern.

Bindungsstörungen

Verbundenheit und Sicherheit bei der Exploration erleben, in Präsenz kommen, wieder positive Bindungserfahrungen machen.

Über mich

Klettern setzt Kräfte frei! In der Konzentration auf den Körper nimmt man seine Gefühle und Gedanken wahr. Augenblicklich erlebe ich meine Stärken – und Grenzen, und sehe, zu was ich fähig bin. So tauchen konkrete Lösungen auf, die mir davor noch verborgen waren.

Therapeutischer Hintergrund

Im Einzelfall kann es hilfreich sein, das Klettern mit anderen therapeutischen Methoden zu kombinieren oder diese alternativ dazu einzusetzen. Beispielsweise zur Klärung einer spezifischen Frage, auf die sich in der Kletterwand keine Antwort findet. Die nachfolgenden Behandlungstechniken habe ich mir in der Ausbildung zur Fachpsychologin für Psychotherapie angeeignet, oder ich befinde mich in Ausbildung (klinische Hypnose). Sie können auch für sich alleine in Anspruch genommen werden.

Angebot

Derzeit biete ich Therapieklettern für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Termine für Einzelbehandlungen und Gruppen sind nach Vereinbarung möglich. Die Interventionen können in Deutsch oder Englisch stattfinden.

Einzeln

Der Fokus liegt auf den persönlichen Themen: Praktische Übungen fördern die Wahrnehmung, die Sicherheit und die Verantwortung im Umgang mit sich selbst. Gemäss der individuellen Zielsetzungen wird der Transfer des Erlebten in den Alltag besprchen und angeleitet.

Gruppen

Im Mittelpunkt steht der soziale Aspekt. Die gemeinsame Aktivität schafft positive Erfahrungen auf der Beziehungsebene. Teilnahme ist fortlaufend möglich, sobald Platz in einer passenden Gruppe frei wird.  Eine Teilnahme über einen längeren Zeitraum wird empfohlen.

Termine und Orte

In den Regionen St. Gallen, Oberes Toggenburg und Unteres Rheintal ist Therapieklettern an verschiedenen Standorten möglich. Die jeweilige Lokalität bestimmt die Details des Angebots (Seilklettern und/oder Bouldern). Gerne informiere ich Sie über die aktuellen Gruppenzeiten und mögliche Einzeltermine. Am einfachsten treten Sie mit mir telefonisch in Kontakt.

Ablauf und Prozess

Ihre unverbindliche Anfrage nehme ich am am liebsten telefonisch entgegen. So lässt sich direkt klären, ob Therapieklettern für Sie oder für Ihr Kind eine sinnvolle und zielführende Intervention sein kann. Dann vereinbaren wir einen Termin in einer Halle in Ihrer Nähe.

1

Erstgespräch

Im Erstgespräch lernen wir uns kennen und klären, ob Therapieklettern in der aktuellen Situation sinnvoll ist. Es findet telefonisch oder als Online-Meeting statt und dauert ca. 30 Minuten.
2

Auftragsklärung

An 2–3 Terminen machen Sie sich mit dem Klettern vertraut, und wir definieren Ihre Zielsetzungen. Falls nötig werden Befunde von Dritten eingeholt oder  Erziehungsberechtigte mit einbezogen.
3

Therapieprozess

Wir bearbeiten die eingebrachte Fragestellung mit konkreten Aufgaben an der Kletterwand. Die auftauchenden Themen werden reflektiert und der Transfer in den Alltag besprochen.
4

Evaluation

Gegen Ende des Prozesses überprüfen wir, ob die gesteckten Ziele ganz oder teilweise erreicht werden konnten, und ob sich allenfalls weitere Anliegen ergeben.

Kosten und Bezahlung

Die Kosten für eine therapeutische Behandlung entsprechen den Richtlinien der Föderation Schweizer Psychologen FSP. Viele Zusatzversicherungen der Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten einer Psychotherapie, die Übernahme fällt aber je nach Versicherung unterschiedlich hoch aus. Vor einer Therapie empfiehlt es sich unbedingt, die eigene Versicherungssituation genau zu prüfen.

Kontakt

Komplizierte Sachverhalte lassen sich am einfachsten telefonisch besprechen. Ausserhalb meiner Sprechstunde dürfen Sie mit einem Rückruf innert eines Werktages rechnen. Alle Abklärungen und Beratungsgespräche am Telefon unterstehen der therapeutischen Schweigepflicht. Für zuweisende Stellen besteht ein gesondertes Überweisungsformular (PDF), das ich Ihnen bei Bedarf gerne per E-Mail zustelle. Auskunft über die aktuelle Entwicklung meiner Angebote gibt mein Newsletter, der etwa viermal jährlich erscheint.

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E-Mail

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  • Susanne Lehner lic. phil
  • Fachpsychologin für Psychotherapie FSP
  • Rotenbrunnenstrasse 11
  • 9657 Unterwasser

  • Telefon: 079 505 28 33
  • Zeiten: Mo–Fr, 8–9 Uhr
  • susanne.lehner@hin.ch







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Therapieklettern ist eine körper- und erlebnisorientierte psychotherapeutische Intervention für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen.

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